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Salbei

Salvia officinalis

Familie der Lippenblütler, Lamiaceae

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Salbei in der Theorie

Botanisches Wissen

Junge Salbeipflanzen ähneln einem kleinen Kraut, insbesondere dann, wenn der Salbei im Topf gehalten wird. Darf er jedoch im Boden an einem geliebten, sonnigen Standort seine volle Pracht entfalten, gedeiht der Salbei zu einem stattlichen, bis zu einem Meter hohen Strauch heran. Bei regelmässigem Schnitt wächst er schön buschig und verholzt im unteren Bereich. So kann man über viele Jahre hinweg seine länglich-oval geformten gräulich-grünlichen Blätter nutzen.

Hauptwirkungen

Am deutlichsten fällt der intensive und charakteristische Duft des Salbeis auf. Vor allem die Blätter duften stark, da sich dort viele ätherische Öle befinden. Sie sind für die medizinische Wirkung der Salbei hauptverantwortlich. Primär wirken sie antibakteriell, gegen Pilze und Viren, sind schweisshemmend, appetitanregend, antientzündlich und leicht blutzuckersenkend.

Nebenwirkungen

Bei der Anwendung als Tee sowie äusserlich sind keine Nebenwirkungen bekannt. Bei einer absolut übermässigen Einnahme kann es zu Reizungen des Magen-Darm-Traktes kommen.

Medizinische Anwendung

Der Salbei ist ein bewährtes Mittel bei Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhäute, bei Verdauungsbeschwerden und bei übermässiger Schweisssekretion. Auch bei Fieberbläschen kann er hilfreich sein. Dafür wird er in der Regel als Tee oder Tinktur verwendet. Bei Halsschmerzen kann er ebenfalls Linderung bringen: Dazu ein frisches Salbeiblatt in den Mund nehmen und darauf rumkauen. Mit den entsprechenden Empfehlungen von Fachpersonen kann auch das ätherische Öl verwendet werden.

Kulinarische Verwendung

In der Küche kannst du die Blätter vielseitig verwenden. Auch die Blüten sind als schmackhafte und würzige Dekoration geniessbar.

Nimm ein kleines und zartes Blatt von der Salbeipflanze und achte darauf, die restliche Pflanze nicht zu verletzen. Kaue das Blatt für einen Moment und schlucke es – oder spucke es wieder aus. Dies kannst du beispielsweise bei Halsschmerzen oder zur Anregung des Appetits machen.

Salbei in der Praxis

Haltbar machen

Haltbar machen

Das beste Aroma konservierst du, wenn du an einem warmen Vormittag die einzelnen Blätter vorsichtig abzupfst. Achte darauf, dass du die restliche Pflanze nicht verletzt. So wächst sie weiter und du kannst mehrmals ernten. Sammle nur gesunde Pflanzenteile. Die Blätter verteilst du auf ein dünnes Stofftuch oder ein Backblech. Lasse sie für ein paar Tage an der Wärme trocknen – lege sie dabei aber nicht ins direkte Sonnenlicht. Sobald sie komplett trocken sind, gibst du sie zum Aufbewahren in ein sauberes und gut verschliessbares Glas. Die getrockneten Blätter bilden die Basis für die weitere Verarbeitung. Stelle aus deinen getrockneten Blättern ein Salbeiöl oder eine Salbeisalbe her. 

 

Alternativ kannst du die getrockneten Blätter pulverisieren und bei Halsschmerzen 1:1 mit Honig vermischt einnehmen.

Salbeiöl

Trockne die Salbeiblätter gemäss der Beschreibung (siehe Haltbar machen). Befülle ein Bügelglas zu etwa einem Drittel mit den getrockneten Blättern. Giesse kaltgepresstes Bio-Raps- oder Olivenöl bis oben ins Glas. Bewahre die Mischung während etwa vier Wochen an einem kühlen und vor Sonnenlicht geschütztem Ort auf. Schwenke das Glas alle paar Tage hin und her. Anschliessend filterst du das Öl durch ein Teesieb und gibst es wieder in ein sauberes Glas – oder du verarbeitest es gleich weiter.

 

Das Salbeiöl verwendest du für durchblutungsfördernde Massagen.

Salbeisalbe

Verarbeite das Salbeiöl in wenigen Schritten zu einer Salbe weiter.

Dazu benötigst du:

 

50 ml Salbeiöl

6 g Bienenwachs

1 Salbendose

1 kleine Schüssel

1 etwas grössere Schale für das Wasserbad

1 Rührlöffel

  1. Wasche und desinfiziere deine Hände mit Akohol, desinfiziere Arbeitsfläche und Arbeitsgeräte.

  2. Desinfiziere die Salbendose.

  3. Gib das Salbeiöl und das Bienenwachs in die kleine Schüssel. Erwärme die Mischung langsam im Wasserbad.

  4. Sobald sich das Wachs verflüssigt hat, nimm es sofort aus dem Wasserbad.

  5. Rühre die Mischung, bis sich leichte «Fäden» bilden.

  6. Fülle die fertige Salbe sofort in die vorbereitete Salbendose, lasse sie auskühlen und verschliesse sie erst dann.

  7. Wichtig: Beschrifte die Dose mit dem Herstellungsdatum, den Inhaltsstoffen und dem Mindesthaltbarkeitsdatum. Die Haltbarkeit der Salbe beträgt rund ein Jahr.

 

Salbeisalbe eignet sich für besonders beanspruchte und trockene Hautstellen wie beispielsweise raue Ellenbogen. Trage sie mehrmals täglich auf.

Salbeitee

Du kannst einen Tee aus frischen wie auch aus getrockneten Blättern herstellen. Da der Geschmack des Salbeis intensiv ist, beginne mit nur einem Blatt pro Tasse und etwa 250 ml heissem Wasser. Füge je nach Vorliebe mehr Blätter hinzu. Lässt du die Blätter (zu) lange im Wasser, bildet sich ein bitterer Geschmack.

Kulinarische Verwendung

Die wohl bekanntesten Gerichte mit Salbei sind das traditionelle Saltimbocca (Schnitzel) und Ravioli in Salbeibutter. Doch der Salbei gibt hat noch viel mehr Potenzial: Frische, junge, zarte Blätter pürierst du mit Salz, so erhältst du ein würziges Salbeisalz. Die offenen Blüten streust du für einen Extrageschmack und als Dekoration über fertige Speisen und Salat.

Sehr fein sind auch Salbei-Müsli. Wie du sie zubereitest, erfährst du im Video.

Salbei-Müsli

Färben mit Salbei

Mit Salbeiblättern färbst du Naturfasern gelb bis gelbbraun.

 

Pro 100 g Stoff oder Wolle verwendest du etwa 400 g frische, zerkleinerte Salbeiblätter. Lasse sie über Nacht in einem mit Wasser gefüllten Topf ziehen. 

 

Koche den Sud am nächsten Tag auf und lasse ihn ca. eine Stunde simmern. Hat dein Farbsud die gewünschte Intensität erreicht, giesst du ihn durch ein Sieb in einen zweiten Kochtopf. Füge dein eingeweichtes, gebeiztes Stoffstück aus Naturfasern hinzu. Das Ganze kochst du erneut auf und lässt es wiederum eine Stunde simmern. Für ein intensives Farbergebnis bleibt der Stoff am besten über Nacht im Farbsud, bevor du ihn auswäschst.

Wichtig: 

Die auf dieser Website beschriebenen Wirkungen und Anwendungsgebiete der Pflanzen ersetzen keinesfalls eine Konsultation bei einer medizinischen Fachperson.

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