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Fenchel

Foeniculum vulgare

Familie der Doldenblütler, Apiaceae

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Fenchel in der Theorie

Botanisches Wissen

Vom Fenchel unterscheiden wir zwei verschiedene Varianten: Den milderen Süssen Fenchel und den aromatischeren, würzigeren und leicht bitteren Bitterfenchel. Beide Varianten werden medizinisch ähnlich eingesetzt. Der Fenchel gehört in die botanische Familie der Apiaceae, also der Doldenblütler. In dieser Familie ist eine ganz sichere Bestimmung essenziell. Denn es gehören zwar Gewürzpflanzen wie der Kümmel, Fenchel, Dill und die Petersilie zu den Doldenblütler, aber auch enorm giftige Pflanzen wie die Hundspetersilie oder der Schierling. Den Fenchel erkennst du an den ganz dünnen Blättern, die fast schon wie Nadeln aussehen. Ausserdem ist der Blütenstand – in diesem Fall eine Dolde – gelblich blühend. Alle Fenchelsorten sind ein geliebtes Fressen von vielen Schmetterlingsraupen.

Hauptwirkungen

Hauptsächlich werden die Fenchelfrüchte (= Fenchelsamen mit einer dünnen Fruchthülle) getrocknet verwendet. Grundsätzlich fördert der Fenchel die Bewegungen vom ganzen Magen-Darm-Trakt und wirkt in ausreichend grosser Menge auf diesen auch entkrampfend. Weiter weist er gute Eigenschaften gegen Blähungen und gegen Bakterien auf und ist appetitanregend.

Nebenwirkungen

Sehr selten können allergische Reaktionen auftreten, sonst sind keine Nebenwirkungen bekannt.

Medizinische Anwendung

Aufgrund der breiten Wirkungen auf den gesamten Magen-Darm-Trakt wird der Fenchel bei Appetitlosigkeit und generellen Verdauungsbeschwerden mit Durchfall verwendet. Dies insbesondere auch bei Säuglingen und Kleinkindern. Ebenso lindert er bei Erwachsenen Blähungen, Verdauungsbeschwerden und Krämpfe. Ausserdem ist der Fenchel ein gut bewährtes Hustenmittel.

Kulinarische Verwendung

Vom Süssen Fenchel werden primär die reifen Früchte als Gewürz genutzt. Natürlich gibt es spezielle Zuchtformen, die einen verdickten Stängel aufweisen, den wir als «Fenchelknolle» bezeichnen und als Gemüse verwenden. Diese Zuchtformen weisen jedoch in der Regel weniger aromatische Früchte auf. Das Fenchelkraut (sprich die Blätter) kannst du klein geschnitten als aromatisches Gewürz benutzen.

Suche die Fenchelpflanze genau ab, ob du eine Raupe entdeckst. Viele Schmetterlingsraupen leben gerne an Fenchelpflanzen und fressen die Blätter.

 

Falls du schon reife Früchte findest, iss so einen Fenchelsamen und nimm dabei das sehr süsse Aroma des Fenchels war. Auch das Fenchelkraut, sprich die feinen Fenchelblätter, kannst du probieren.

Fenchel in der Praxis

Haltbar machen

Haltbar machen

Die reifen Fenchelfrüchte lösen sich ganz einfach von der Dolde. Sammle sie und lege sie dann für einige Tage an einen sonnengeschützten, trockenen, aber warmen Ort. Dort lässt du sie komplett durchtrocknen. Bewahre sie anschliessend luftdichtverschlossen auf.

Fenchelsirup

Koche 2.5 dl Wasser mit 250 g Zucker auf. Nimm den Topf von der Herdplatte und lass die Mischung etwas auskühlen. Quetsche oder mahle 20 g getrocknete Fenchelsamen und gib sie dazu. Lass den Sirup unbedingt zugedeckt komplett auskühlen und anschliessend für 1–2 Tage ziehen. Filtriere ihn danach durch ein mit einem Stofftuch ausgelegtes Sieb. Soll er länger als zwei Wochen haltbar sein, gib den Saft einer Zitrone dazu, koch den Sirup zugedeckt nochmals auf und fülle ihn noch heiss in eine sterilisierte Flasche ab.

 

Bei Husten kannst du mehrmals täglich 2 Teelöffel Fenchelsirup mit 2 dl warmem Tee verdünnt einnehmen.

Fencheltee

Nimm einen Teelöffel Fenchelfrüchte und quetsche sie im Mörser oder mit einem Esslöffel auf der Tischplatte etwas an. Denn nur so kommt das enthaltene Aroma (sprich das ätherische Öl) gut zum Vorschein. Übergiesse die zerquetschten Früchte mit heissem Wasser und lass den Tee 1–2 Minuten ziehen.

 

Er lindert Verdauungsbeschwerden und wirkt allgemein beruhigend auf den Magen-Darm-Trakt.

Kulinarische Verwendung

In der indischen Heilkunde (Ayurveda) werden nach dem Essen gerne einige Fenchelfrüchte gekaut. Dies fördert die Verdauung und erfrischt den Mund.

 

Du kannst die Fenchelfrüchte mahlen oder zumindest anquetschen und so deine Gemüsegerichte würzen. Wohl dosiert dominiert der süssliche Geschmack des Fenchels.

 

Da die Fenchelknolle nur bei gezüchteten Fenchelsorten vorkommt, ist die kulinarische Verwendung dieser hier weniger relevant. Natürlich kannst du die Knolle frisch als Salat oder gekocht als Beilage zubereiten.

Färben mit Fenchel

Fenchel ist keine typische Färberpflanze und eignet sich weniger zum Färben und Malen.

Wichtig: 

Die auf dieser Website beschriebenen Wirkungen und Anwendungsgebiete der Pflanzen ersetzen keinesfalls eine Konsultation bei einer medizinischen Fachperson.

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