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Malve

Chäslichrut/Käsepappel – Malva sylvestris

Familie der Malvengewächse, Malvaceae

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Hauptwirkungen

Malve in der Theorie

Botanisches Wissen

Die Wilde Malve erkennt man an ihren kräftig pink leuchtenden Blüten, die gerne und viel von Bienen und anderen Insekten besucht werden. Sie wächst meist auf Schuttplätzen und an Wegrändern. Je nach Standort gedeiht sie unterschiedlich hoch: von 30 bis zu 120 Zentimeter. Fühlt sie sich am Standort wohl, verbreitet sie sich leicht durch Absamen. In der Schweiz wird die Malve auch Chäslichrut genannt. Diese Bezeichnung ist auf die Form der unreifen Samen zurückzuführen: Sie sehen aus wie Käselaibe.

Malvenblätter und -blüten wirken entzündungshemmend, wundheilungsfördernd und reizlindernd auf die Mund- und Rachenschleimhaut.

Nebenwirkungen

Malve ist sehr gut verträglich, Nebenwirkungen sind keine bekannt.

Medizinische Anwendung

Die in der Malve enthaltenen Schleimstoffe helfen allgemein bei Reizungen und Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut und wirken lindernd bei Reizhusten. Deshalb ist Malve oft Bestandteil von Hustenteemischungen. Äusserlich angewendet beruhigt sie strapazierte, gerötete und irritierte Haut. Ebenso unterstützt sie durch den hohen Gehalt an Gerbstoffen den Wundverschluss. Bei Entzündungen des Nagelbettes können Umschläge oder Bäder mit Malve Linderung bringen.

Kulinarische Verwendung

Kulinarisch werden primär die pink leuchtenden, frischen Blüten verwendet. Doch auch die Blätter können zu Spinat verarbeitet werden. Die unreifen Samen schmecken direkt von der Pflanze wunderbar mild-würzig – ein perfekter, natürlicher Snack also.

Nimm ein kleines pinkes Blütenblätt von der Pflanze ab (bitte nicht den ganzen Blütenkopf!) und lass es ohne zu kauen auf der Zunge zergehen. Nach einer Weile kannst du die enthaltenen Schleimstoffe wahrnehmen. Kennst du Okraschoten, das Gemüse aus der indischen und afrikanischen Küche? Eventuell erinnert dich die Malvenblüte an sie, denn sie sind ebenfalls etwas schleimig. Kein Wunder: Okraschoten gehören botanisch ebenfalls in die Pflanzenfamilie der Malvengewächse und enthalten die gleichen Schleimstoffe.

Malve in der Praxis

Haltbar machen

Haltbar machen

Zupfe an einem sonnigen Tag die Blütenköpfe vorsichtig von der Pflanze weg, ohne den Rest der Pflanze zu beschädigen. Lass die Blüten an einem schattigen, warmen Ort während ein bis zwei Tagen durchtrocknen und bewahre sie anschliessend in einem luftdichten Gefäss auf.

Malventinktur

Gib ca. 20 g zerkleinerte, getrocknete oder frische Malvenblätter in ein Schraubglas. Übergiesse sie mit 100 ml 40 %-igem Trinkalkohol aus der Drogerie oder Apotheke (alternativ kannst du Vodka verwenden). Lasse das Glas an einem dunklen Ort während vier Wochen stehen, und schwenke es bei Gelegenheit. Danach giesst du die Tinktur durch einen Kaffeefilter in eine saubere Flasche. Die Haltbarkeit beträgt ungefähr ein Jahr.

Die Tinktur verwendest du für Umschläge oder Teilbäder bei entzündeten Hautstellen oder Schleimhäuten. Verdünne sie dazu mit Wasser.

Malventee

Gib 2 Teelöffel getrocknete, zerkleinerte Malvenblätter (falls gewünscht auch Blüten) in eine Tasse und übergiesse sie mit ca. 3 dl kochendem Wasser. Lass den Tee 5–10 Minuten ziehen, bevor du ihn durch ein Teesieb gibst.

Kulinarische Verwendung

Die Malvenblüten sind essbar und können als Dekoration verwendet werden. So kannst du zum Beispiel Desserts eine besondere Note verleihen oder jedem Teller einen speziellen Farbtupfer hinzufügen. Ebenso kannst du Malvenblüten zum Färben von Ostereiern verwenden.

Färben mit Malve

Mit Malvenblüten kannst du Naturfasern hell bis dunkelrosa färben. Pro 100 g Stoff oder Wolle verwendest du ca. 400 g frische, oder 200 g getrocknete Malvenblüten. Lasse sie in einem mit Wasser gefüllten Topf über Nacht ziehen. Malvenblüten sind sehr leicht, daher musst du eine grosse Menge sammeln, um damit färben zu können. Deshalb kaufst du sie am besten getrocknet in einer Drogerie oder Apotheke.

 

Am nächsten Tag kochst du den Sud auf und lässt ihn ca. eine Stunde simmern. Hat dein Farbsud die gewünschte Intensität erreicht, giesst du ihn durch ein Sieb in einen zweiten Kochtopf. Füge dein eingeweichtes, gebeiztes Stoffstück aus Naturfasern hinzu. Das Ganze kochst du erneut auf und lässt es wiederum eine Stunde simmern. Für ein intensives Farbergebnis bleibt der Stoff am besten über Nacht im Farbsud, bevor du ihn auswäschst.

Wie du durch die Zugabe von zum Beispiel Essig die Farbe von Malve verändern kannst, erfährst du im Video.

Wichtig: 

Die auf dieser Website beschriebenen Wirkungen und Anwendungsgebiete der Pflanzen ersetzen keinesfalls eine Konsultation bei einer medizinischen Fachperson.

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