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Thymian

Thymus vulgaris

Familie der Lippenblütler, Lamiaceae

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Hauptwirkungen

Thymian in der Theorie

Botanisches Wissen

Von Thymian gibt es fast unzählig verschiedene Arten. Der hier beschriebene Echte Thymian ist tendenziell etwas würziger und stärker im Geruch und Geschmack als der heimische wilde Thymian, der auch Quendel genannt wird. Die Pflanze wird selten mehr als 30 Zentimeter hoch und verholzt unten. So ist Thymian leicht zu kultivieren und über Jahre hinweg für den Garten eine grosse Bereicherung. Insbesondere die kleinen Blätter sind sehr aromatisch.

Thymian ist eine ausgezeichnete «Erkältungspflanze». Er wirkt stark antibakteriell, antiviral, schleimlösend, entkrampfend und immunstärkend. Ausserdem regt er die Speichel- und Magensaftsekretion an und wirkt schmerzstillend.

Nebenwirkungen

Es sind keine Nebenwirkungen bekannt. Je nach Standort weist das ätherische Öl des Thymians eine unterschiedliche chemische Zusammensetzung auf. Das pure ätherische Öl vom sogenannten «Chemotyp Thymian thymol» sollte jedoch nie bei Säuglingen, Kindern, Schwangeren, Epileptikern und sehr sensiblen Menschen angewendet werden. Hier wird empfohlen, auf den milderen «Chemotyp Thymian linalool» auszuweichen.

Medizinische Anwendung

Bei verschleimtem, krampfartigem Husten hilft Thymian, den Schleim zu lösen und erleichtert das Abhusten. Seine ausgezeichnete antibakterielle Eigenschaft macht ihn auch bei Blaseninfekten interessant. Zudem fördert er allgemein die Verdauung, hilft bei leichten Verkrampfungen und bringt Wärme in den Verdauungstrakt. Äusserlich angewendet lindert er bei Muskelverspannungen und Gelenkschmerzen.

Kulinarische Verwendung

Thymian ist sehr vielseitig in der Küche einsetzbar. Meist werden die Blätter als Gewürz verwendet. Im Praxisteil findest du Inspiration dazu.

Erlebe den intensiven Geschmack des Thymians. Am besten zwackst du dazu ein kleines Zweiglein der Pflanze von Hand ab und legst dieses in die eine Handinnenfläche. Lege die andere Hand darüber und forme einen Hohlraum. Klopfe deine hohlen Hände zusammen. Durch den Luftdruck des Zusammenklopfens öffnen sich die Zellen der Pflanze: Du kannst den Geruch noch intensiver wahrnehmen.

Thymian in der Praxis

Haltbar machen

Haltbar machen

Thymianzweige schneidest du am besten an einem heissen Vormittag im Sommer mit einer Schere ab. Lege die Zweige an einen vor direkter Sonneneinstrahlung geschützten Ort und warte einige Tage, bis sie komplett durchgetrocknet sind. Alternativ kannst du einige Zweige mit einem Faden zu einem Bündel zusammenbinden und an einem vor der Witterung geschützten Ort aufhängen. Dies ergibt gleichzeitig eine schöne Dekoration für die Küche.

Thymianöl

Trockne den Thymian gemäss der Beschreibung (siehe Haltbar machen). Zerkleinere die gesamten Stängel mit einem Messer. Fülle sie in ein Bügelglas, bis es zu etwa einem Drittel gefüllt ist. Giesse kaltgepresstes Bio-Raps- oder Olivenöl ins Glas, bis es voll ist. Bewahre die Mischung während etwa vier Wochen an einem kühlen und vor Sonnenlicht geschütztem Ort auf. Schwenke das Glas alle paar Tage hin und her. Anschliessend filterst du das Öl durch ein Teesieb und gibst es wieder in ein sauberes Glas – oder du verarbeitest es gleich weiter.

Thymiansalbe

Verarbeite das Thymianöl in wenigen Schritten zu einer Salbe. Dazu benötigst du:

 

50 ml Thymianöl

6 g Bienenwachs

1 Salbendose

1 kleine Schüssel

1 etwas grössere Schale für das Wasserbad

1 Rührlöffel

 

  1. Wasche und desinfiziere deine Hände mit Alkohol.

  2. Desinfiziere die Arbeitsfläche, die Arbeitsgeräte und die Salbendose. 

  3. Gib das Thymianöl und das Bienenwachs in die kleine Schüssel. Erwärme die Mischung langsam im Wasserbad 

  4. Sobald sich das Wachs verflüssigt hat, nimm die Schüssel sofort aus dem Wasserbad.

  5. Rühre die Mischung, bis sich leichte «Fäden» bilden.

  6. Fülle die Salbe sofort in die vorbereitete Salbendose. Lasse sie auskühlen und verschliesse sie erst dann.

  7. Wichtig: Beschrifte die Dose mit dem Herstellungsdatum, den Inhaltsstoffen und dem Mindesthaltbarkeitsdatum. Die Haltbarkeit der Salbe beträgt rund ein Jahr.

 

Die Salbe eignet sich als Brustbalsam bei Erkältungen und Schnupfen. Sie ist für Kinder und Erwachsene geeignet. Bei Kindern können auch nur die Fusssohlen mit dem Thymianbalsam eingerieben werden, da die Öle auch über die Füsse aufgenommen und im ganzen Körper verteilt werden. Gerade Kinder sind über die Füsse sehr empfindsam, weshalb sich diese Methode gut bewährt hat.

Thymiantee

Gib einen Teelöffel getrockneten, zerkleinerten Thymian in eine Tasse und übergiesse ihn mit rund 3 dl kochendem Wasser. Lass den Tee 5–10 Minuten ziehen, bevor du ihn durch ein Teesieb gibst.

Kulinarische Verwendung

Verwende Thymian als Gewürzpflanze zur Verfeinerung vieler Gerichte, oder stelle ein würziges Kräuteröl (siehe Thymianöl) her. Ebenso kannst du einige Zweige Thymian in einen naturtrüben Apfelessig einlegen und so einige Wochen ziehen lassen.

 

Für ein mildes Thymianwasser drückst du fünf Thymianzweige leicht an. Dazu kannst du deine blossen Hände verwenden. Oder du bereitest sie mit der oben beschrieben Klopftechnik vor. Lege die Zweige über Nacht in 5 dl Wasser ein. Nimm sie heraus und geniesse ein mildes Thymianwasser – ideal für heisse Sommertage.

 

Für einen Thymiansirup übergiesst du 4 EL Thymianblätter mit 500 ml kochendem Wasser. Lasse es 20 Minuten ziehen. Siebe den Tee ab und koche ihn mit 500 g Zucker und 3 EL Zitronensaft auf. Anschliessend füllst du ihn in eine saubere Sirupflasche. So hält sich der Sirup mindesten einen Monat im Kühlschrank. Geniesse ihn als kühle Limonade oder vermische ihn mit einem heissen Tee, um damit Husten zu lindern.

Färben mit Thymian

Thymian ist keine typische Färberpflanze und eignet sich weniger zum Färben und Malen.

Blick zurück: der Thymian früher

ThymianKevin Nobs spricht über den Thymian
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Wichtig: 

Die auf dieser Website beschriebenen Wirkungen und Anwendungsgebiete der Pflanzen ersetzen keinesfalls eine Konsultation bei einer medizinischen Fachperson.

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