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Spitzwegerich

Plantago lanceolata

Familie der Wegerichgewächse, Plantaginaceae

skepping-Heilpflanzenweg-Spitzwegerich

Spitzwegerich in der Theorie

Botanisches Wissen

Der Spitzwegerich ist eine enorm genügsame Pflanze. Er wächst auf Wiesen, an Waldrändern und auch am Rand von Kiesplätzen oder Kiesstrassen. Im Frühling bildet sich eine sogenannte Rosette. Das heisst, dass die Blätter aus einem zentralen Punkt heraus kreisrund in alle Richtungen wachsen. Die Blätter sind länglich und vorne zugespitzt. Besonders auf der Unterseite der Blätter sind die Blattadern sehr deutlich erkennbar. Sie verlaufen längs vom Blattansatz bis in die Spitze, ohne sich zu verzweigen. Der Blütenstand bildet einen langen Stängel, der höher ist als die Blätter und eine kugelförmige Ähre bildet.

Hauptwirkungen

Aufgrund der enthaltenen Schleimstoffe wirkt der Spitzwegerich reizmildernd. Durch weitere Inhaltsstoffe hat er zudem antibakterielle, antientzündliche und wundheilungsfördernde Eigenschaften.

Nebenwirkungen

Es sind keine Nebenwirkungen bekannt.

Medizinische Anwendung

Als Tee, Saft, Sirup oder Extrakt angewendet, ist der Spitzwegerich ein wunderbares Hustenmittel. Er kann ausserdem bei entzündlichen Veränderungen der Mund- und Rachenschleimhäuten helfen. Ebenso hat er eine beruhigende Wirkung auf die Haut und beugt Entzündungen vor. Spitzwegerich ist somit insbesondere bei Insektenstichen oder kleinen Wunden ein praktischer, natürlicher Helfer.

Kulinarische Verwendung

Die Blütenknospen schmecken roh herrlich nach Pilz. Die Blätter können ebenfalls roh gegessen werden: Je kleiner sie sind, desto zarter sind sie. Aber Vorsicht: Je nach genetischer Veranlagung nehmen gewisse Personen einen Bitterstoff besonders sensibel war, so dass für sie der Spitzwegerich kaum geniessbar ist.

Bei frischen Insektenstichen wirkt Spitzwegerich Wunder! Schau dir dazu die Anleitung im Video an.

Falls du lieber liest: Nimm ein Blatt Spitzwegerich (wenn er noch sehr klein ist, gleich mehrere). Falte es zusammen und zerdrücke und zermürbe es zwischen deinen Fingern so stark, bis der grüne Saft aus dem Blatt kommt. Reibe das zerquetschte Blatt auf die Stelle der Insektenstiche. Es lindert den Schmerz rasch und beugt einer Entzündung vor. Sobald es eintrocknet, lege ein frisches Blatt auf. Das funktioniert am besten bei frischen Bienen- und Wespenstichen. Auch auf offene Wunden kannst du zerquetschte Blätter als Pflaster auflegen. Bist du also unterwegs und hast kein Blasenpflaster dabei, nimm einfach ein Spitzwegerichblatt. Ist die Wunde grösser, verwende ein Breitwegerichblatt. Breitwegerich sieht ähnlich aus wie Spitzwegerich, hat aber – wie es der Name verrät – deutlich breitere Blätter.

Spitzwegerich in der Praxis

Haltbar machen

Haltbar machen

Den Spitzwegerich haltbar zu machen, ist nicht ganz einfach. Werden die Blätter zu langsam getrocknet oder kommen die getrockneten Blätter wieder mit Feuchtigkeit in Kontakt, verändert sich einen Teil der Inhaltsstoffe – die antibakterielle Wirkung geht verloren. Das erkennst du, wenn die Blätter braun oder sogar schwarz werden. Trockne deshalb die frischen Blätter rasch an einem sehr warmen Ort, dennoch nicht direkt an der Sonne. Geht der erste Versuch schief, kannst du auf Nummer sicher gehen: Trockne die Blätter dazu im Ofen bei 45 °C, bis sie komplett durchgetrocknet sind.

Spitzwegerichsirup

Presse frische Spitzwegerichblätter mithilfe eines Wallholzes aus oder püriere sie zu einem dicken Brei. Presse diesen durch ein dünnes Tuch, damit du den reinen Saft erhältst. Vermische den Saft zu gleichen Teilen mit Honig und köchle die Mischung während 20 Minuten. Lasse den Sirup erkalten und fülle ihn in eine saubere Flasche oder ein Einmachglas ab. So hält er sich während einigen Wochen im Kühlschrank. Bei Husten nimmst du davon bis zu dreimal täglich 1–2 Esslöffel pur, oder rührst ihn in wenig Tee ein.

Spitzwegerichtee

Richtig getrocknete Blätter ergeben einen sehr wirksamen, aber nicht besonders leckeren Hustentee. Für ein feineres Geschmackserlebnis mischst du sie am besten mit anderen Pflanzen, die ebenfalls gegen Husten wirksam sind, beispielsweise Thymian.

Kulinarische Verwendung

Möchtest du Spitzwegerich essen, achte darauf, dass du möglichst junge Blätter verwendest. Ganz kleine Blätter kannst du direkt als Salat geniessen. Etwas grössere Blätter schneidest du quer zu den Blattadern und pürierst sie dann mit etwas Olivenöl und einer Prise Salz zu einem sämigen Pesto. Dieses kannst du mit Pasta essen, oder du vermischst es mit Frischkäse zu einem würzigen Brotaufstrich.

Färben mit Spitzwegerich

Spitzwegerich ist keine typische Färberpflanze und eignet sich weniger zum Färben und Malen.

Spitzwegerich: ob er dir schmeckt?

SpitzwegerichKevin Nobs spricht über den Spitzwegerich
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Wichtig: 

Die auf dieser Website beschriebenen Wirkungen und Anwendungsgebiete der Pflanzen ersetzen keinesfalls eine Konsultation bei einer medizinischen Fachperson.

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